Die Europäische Zentralbank ist für die Geldpolitik in der gesamten EU verantwortlich. Die Entwicklung der Verbraucherpreise beeinflussen die Entscheidungen der EZB Zinsentscheide ganz besonders. Die Notenbank muss aber auf die Trends in allen EU-Ländern achten. Deshalb ist die aktuelle Inflation in Deutschland nur eine unter vielen, die Berücksichtigung findet. Eurostat berechnet die Inflation in der EU aus den Inflationsraten der Mitgliedsländer nach einem Wichtungsschema. Veröffentlicht wird der HVPI als die Inflation Europa für die gesamte Eurozone. Im September 2023 ist sind die Verbraucherpreise weiter gesunken, die EU-Inflationsrate beträgt 4,3%. Die Preise für Energie stiegen um 5,5%, während Nahrungsmittel um 10,8% zulegten.
Aktuelle Inflation im Euroraum (HVPI) Oktober 2023 2,9%% (September 4,3%, August 5,2%, Dezember 2022 = 9,2%)
Inflation in Europa 2023
Der Finanzmarkt erwartet mit Spannung, wie sich die Verbraucherpreise im Euroraum in 2023 und die Inflation in den USA entwickeln werden. Einig sind sich die meisten Analysten und Ökonomen, dass der Gipfel der Inflation in 2022 erreicht wurde. Die Frage ist: wie stark gehen die Inflationsraten in 2023 zurück. Die Abbildung 1 zeigt die Entwicklung in den letzten Monaten. Die Abnahme der Verbraucherpreisänderungen scheint sich in 2023 als Trend fortzusetzen.
In der Abbildung 1 sind die Änderung der Verbraucherpreise nach Monaten dargestellt.
Abb. 1: Inflation (HVPI) im Euroraum in 2022 – 2023
Die Inflation lag im Januar 2022 bei 5,1% und zeigte in den darauffolgenden Monaten einen deutlichen Anstieg. Im März erreichte sie 7,4% und stieg bis Mai weiter auf 8,1%. Mitte 2022: Zwischen Juni und Oktober 2022 erfuhr die Inflation einen signifikanten Anstieg, wobei sie von 8,6% auf 10,6% kletterte. Dieser Anstieg könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie z.B. eine Erholung der Wirtschaft nach der COVID-19-Pandemie, gestiegene Energiepreise oder Lieferkettenprobleme, die zu einem Anstieg der Produktionskosten führen. Ende 2022: Ab November 2022 ist eine Änderung der Tendenz zu bemerken. Der HVPI sank von 10,1% im November auf 9,2% im Dezember. Das zeigt eine Abschwächung der Inflation gegen Ende des Jahres.
Anfang 2023: Die Inflation begann das Jahr 2023 mit 8,6% und erlebte dann einen weiteren leichten Rückgang auf 8,5% im Februar. Ab März 2023 sind deutlichere Rückgänge zu beobachten. Innerhalb von drei Monaten fiel der HVPI von 6,9% auf 5,5% (März bis Juni). Diese relative Beruhigung könnte auf eine Stabilisierung der Wirtschaft, Anpassungen der Geldpolitik oder eine Besserung der Lieferketten zurückzuführen sein. Juli bis September 2023: Die Inflation sank weiter, wobei der HVPI von 5,3% im Juli auf 4,3% im September fiel, was auf eine anhaltende Entspannung der Inflationsdynamik hindeutet.
Hohe Dynamik
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im betrachteten Zeitraum Anfang 2022 eine Phase stark steigender Inflation stattfand, die bis Oktober 2022 andauerte. Von November 2022 bis September 2023 wurde eine gegenläufige Entwicklung mit fallenden Inflationsraten beobachtet. Dies könnte auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich wirtschaftlicher, politischer und globaler Ereignisse sowie geldpolitische Maßnahmen.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Interpretation der Inflationsdaten und der zugrunde liegenden Ursachen komplex ist und im Kontext globaler und regionaler wirtschaftlicher Entwicklungen, politischer Maßnahmen und anderer relevanter Faktoren betrachtet werden sollte. Ein tieferer Einblick in die genauen Ursachen und Zusammenhänge würde eine umfassendere Analyse unter Einbeziehung weiterer Wirtschaftsindikatoren und -berichte erfordern.
In der Tabelle 1 sind die aktuellen Inflationsdaten veröffentlicht.
Tab. 1: Inflationsrate im Euroraum 2023 und Datum der Veröffentlichung. Quelle: ec.europa.eu
Monat in 2023 | EU-Inflation 2023 | Schnellschätzung Datum der Veröffentlichung |
Januar | 8,6% | 31.01.2023 |
Februar | 8,5% | 01.03.2023 |
März | 6,9% | 31.03.2023 |
April | 7,0% | 28.04.2023 |
Mai | 6,1% | 31.05.2023 |
Juni | 5,5% | 29.06.2023 |
Juli | 5,3% | 28.07.2023 |
August | 5,2% | 30.08.2023 |
September | 4,3% | 28.09.2023 |
Oktober | 2,9% | 30.10.2023 |
November | 29.11.2023 | |
Dezember | 04.01.2024 |
Tabelle zu den Inflationsraten für die EU, den Euroraum und den Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) 2023
In der Tabelle 2 sind monatliche Inflationsdaten der EU-Länder angegeben. Die Variabilität der Verbraucherpreise ist zwischen den Ländern groß. Die vorgelegte Tabelle zeigt die Entwicklung des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) in verschiedenen EU-Ländern von Dezember 2022 bis September 2023. Die Daten geben einen Überblick über die Inflation in den jeweiligen Ländern.
Höhere Inflation: Einige Länder haben durchweg höhere Inflationsraten im Beobachtungszeitraum. Hierzu gehören besonders Lettland und Litauen mit Spitzenwerten von über 20% Ende 2022 und Anfang 2023. Auch Ungarn weist mit Werten von 25% Ende 2022 eine sehr hohe Inflation auf. In diesen Ländern war der Rückgang der Inflation im Jahresverlauf jedoch auch deutlich spürbar, insbesondere in Lettland und Litauen, wo die Raten von Spitzenwerten von über 20% auf Werte um 3-4% im September 2023 sanken. Dies deutet auf eine mögliche wirtschaftliche Stabilisierung oder erfolgreiche wirtschaftspolitische Maßnahmen hin.
Tab. 2: Inflationsdaten der EU-Länder 2023. Quelle: ec.europa.eu
Land | 2022-12 | 2023-01 | 2023-02 | 2023-03 | 2023-04 | 2023-05 | 2023-06 | 2023-07 | 2023-08 | 2023-09 |
Belgien | 10,2 | 7,4 | 5,4 | 4,9 | 3,3 | 2,7 | 1,6 | 1,7 | 2,4 | 0,7 |
Bulgarien | 14,3 | 14,3 | 13,7 | 12,1 | 10,3 | 8,6 | 7,5 | 7,8 | 7,5 | : |
Tschechien | 16,8 | 19,1 | 18,4 | 16,5 | 14,3 | 12,5 | 11,2 | 10,2 | 10,1 | : |
Dänemark | 9,6 | 8,4 | 8,3 | 7,3 | 5,6 | 2,9 | 2,4 | 3,2 | 2,3 | : |
Deutschland | 9,6 | 9,2 | 9,3 | 7,8 | 7,6 | 6,3 | 6,8 | 6,5 | 6,4 | 4,3 |
Estland | 17,5 | 18,6 | 17,8 | 15,6 | 13,2 | 11,2 | 9,0 | 6,2 | 4,3 | 4,0 |
Irland | 8,2 | 7,5 | 8,1 | 7,0 | 6,3 | 5,4 | 4,8 | 4,6 | 4,9 | 5,0 |
Griechenland | 7,6 | 7,3 | 6,5 | 5,4 | 4,5 | 4,1 | 2,8 | 3,5 | 3,5 | 2,4 |
Spanien | 5,5 | 5,9 | 6,0 | 3,1 | 3,8 | 2,9 | 1,6 | 2,1 | 2,4 | 3,2 |
Frankreich | 6,7 | 7,0 | 7,3 | 6,7 | 6,9 | 6,0 | 5,3 | 5,1 | 5,7 | 5,6 |
Kroatien | 12,7 | 12,5 | 11,7 | 10,5 | 8,9 | 8,3 | 8,3 | 8,0 | 8,4 | 7,3 |
Italien | 12,3 | 10,7 | 9,8 | 8,1 | 8,6 | 8,0 | 6,7 | 6,3 | 5,5 | 5,7 |
Zypern | 7,6 | 6,8 | 6,7 | 6,1 | 3,9 | 3,6 | 2,8 | 2,4 | 3,1 | 4,2 |
Lettland | 20,7 | 21,4 | 20,1 | 17,2 | 15,0 | 12,3 | 8,1 | 6,6 | 5,6 | 3,5 |
Litauen | 20,0 | 18,5 | 17,2 | 15,2 | 13,3 | 10,7 | 8,2 | 7,2 | 6,4 | 4,1 |
Luxemburg | 6,2 | 5,8 | 4,8 | 2,9 | 2,7 | 2,0 | 1,0 | 2,0 | 3,5 | 3,4 |
Ungarn | 25,0 | 26,2 | 25,8 | 25,6 | 24,4 | 21,9 | 19,9 | 17,5 | 14,2 | : |
Malta | 7,3 | 6,8 | 7,0 | 7,1 | 6,4 | 6,3 | 6,2 | 5,6 | 5,0 | 4,8 |
Niederlande | 11,0 | 8,4 | 8,9 | 4,5 | 5,8 | 6,8 | 6,4 | 5,3 | 3,4 | -0,3 |
Österreich | 10,5 | 11,6 | 11,0 | 9,2 | 9,4 | 8,7 | 7,8 | 7,0 | 7,5 | 5,8 |
Polen | 15,3 | 15,9 | 17,2 | 15,2 | 14,0 | 12,5 | 11,0 | 10,3 | 9,5 | : |
Portugal | 9,8 | 8,6 | 8,6 | 8,0 | 6,9 | 5,4 | 4,7 | 4,3 | 5,3 | 4,8 |
Rumänien | 14,1 | 13,4 | 13,4 | 12,2 | 10,4 | 9,6 | 9,3 | 8,9 | 9,3 | : |
Slowenien | 10,8 | 9,9 | 9,4 | 10,4 | 9,2 | 8,1 | 6,6 | 5,7 | 6,1 | 7,1 |
Slowakei | 15,0 | 15,1 | 15,4 | 14,8 | 14,0 | 12,3 | 11,3 | 10,3 | 9,6 | 8,9 |
Finnland | 8,8 | 7,9 | 8,0 | 6,7 | 6,3 | 5,0 | 4,1 | 4,2 | 3,1 | 3,0 |
Schweden | 10,8 | 9,6 | 9,7 | 8,1 | 7,7 | 6,7 | 6,3 | 6,3 | 4,5 | : |
Moderate bis niedrige Inflation
Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien verzeichneten eine moderate Inflationsrate, die im Jahresverlauf von knapp 10% auf Werte zwischen 4-6% sank. Spanien und Griechenland hatten im Vergleich dazu durchweg niedrigere Inflationsraten, die im Laufe des Jahres weiter abnahmen.
Negative Inflation: Ein besonderer Fall ist die Niederlande, die im September 2023 eine negative Inflationsrate von -0,3% aufwies. Dies kann auf eine mögliche Deflation hindeuten, bei der die Preise tatsächlich fallen.
Allgemeine Trends: Ein Großteil der EU-Länder erlebte einen Höhepunkt der Inflation Ende 2022 oder Anfang 2023, gefolgt von einem allgemeinen Rückgang im Laufe des Jahres. Dies könnte auf gemeinsame wirtschaftliche Faktoren oder politische Maßnahmen auf EU-Ebene hindeuten. Es ist jedoch auch zu beachten, dass einige Länder wie Tschechien und Rumänien am Ende des Beobachtungszeitraums noch immer hohe Inflationsraten aufwiesen, ohne einen deutlichen Abwärtstrend.
Zusammenfassung: Im Großen und Ganzen variiert die Inflation in den EU-Ländern erheblich, wobei einige Länder deutlich höhere Raten erleben als andere. Der Trend für den Großteil der EU scheint jedoch eine Spitze Ende 2022 oder Anfang 2023 zu sein, gefolgt von einem allgemeinen Rückgang. Trotz dieses Rückgangs bleiben in einigen Ländern hohe Inflationsraten bestehen, was auf anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen hindeutet. Das Auftreten einer negativen Inflation in den Niederlanden ist ebenfalls bemerkenswert und könnte auf größere wirtschaftliche Probleme in diesem speziellen Land hindeuten.
EU-Inflationsrate 2022 – Jahresdurchschnitt, Statistik
In 2022 erreichtet die Inflation im Oktober mit 10,6% den Höchstwert. Die Jahresinflation (Mittelwert) 2023 betrug 8,4%, der Median war 8,8% und die Standardabweichung 1,67%. In der Tabelle 3 sind die Daten zur Abbildung 1 für 2022 angegeben.
Tab. 3: Inflation in Europa 2022. Quelle: ec.europa.eu/
Jahr 2022 | EU-Inflation in % |
Januar | 5,1 |
Februar | 5,9 |
März | 7,4 |
April | 7,4 |
Mai | 8,1 |
Juni | 8,6 |
Juli | 8,9 |
August | 9,1 |
September | 9,9 |
Oktober | 10,6 |
November | 10,1 |
Dezember | 9,2 |
10.11.2022 ECB Consumer Expectations Survey results – September 2022:
Die wahrgenommene Inflation ist in den letzten 12 Monaten weiter gestiegen, wobei die Medianrate nun bei 8,1 % liegt. Die Inflationserwartungen blieben deutlich unter der wahrgenommenen Inflationsrate der Vergangenheit, insbesondere im mittelfristigen Horizont von drei Jahren. Die mittleren Inflationserwartungen für die nächsten 12 Monate stiegen von 5,0 % auf 5,1 %, während die Inflationserwartungen für drei Jahre unverändert bei 3,0 % blieben. Die Unsicherheit über die Inflation in den kommenden 12 Monaten ging im September leicht zurück, blieb aber deutlich über dem Niveau, das vor Beginn des Krieges in der Ukraine vorherrschte. Die Inflationswahrnehmungen und -erwartungen der Verbraucher waren in allen Einkommensgruppen eng aufeinander abgestimmt, während jüngere Befragte (18-34 Jahre) weiterhin niedrigere Inflationswahrnehmungen und -erwartungen abgaben als ältere Befragte (55-70 Jahre).
Historische Inflationsraten
In der EU oder dem Euroraum wird die Änderung der Verbraucherpreise als HVPI dargestellt. In der Tabelle 4 sind die HVPI jährliche Daten (Durchschnittindex) angegeben. Quelle: https://ec.europa.eu/eurostat/
Tab. 4: Inflation Europäische Union – 27 Länder (ab 2020), HVPI – jährliche Veränderungsraten
Jahr | EU-Inflation (HVPI in %) |
2012 | 2,6 |
2013 | 1,3 |
2014 | 0,4 |
2015 | 0,1 |
2016 | 0,2 |
2017 | 1,6 |
2018 | 1,8 |
2019 | 1,4 |
2020 | 0,7 |
2021 | 2,9 |
2022 | 8,4 |
EU 2007 bis 2011
Findet eine Entwertung des Geldes statt, spricht man von Inflation. Konzeptionell geschieht dies dann, wenn sich die Geldmenge ausdehnt, die Gütermenge jedoch nicht: die Anzahl der Geldeinheiten pro Gütereinheit nimmt zu, eine Geldeinheit ist damit weniger wert. Güter werden teurer. Die Inflationsrate wird in Prozent angegeben und anhand eines standardisierten Warenkorbes gemessen – in der EU ist dies der „Harmonisierte Verbraucherpreisindex“, HVPI, der für alle EU-Länder gleich ist und aus einem repräsentativen Mix aus Waren und Dienstleistungen besteht. Dadurch lassen sich die gemessenen Werte verschiedener Länder besser vergleichen.
Die jährliche Inflationsrate betrug in der Europäischen Union zwischen 2007 und 2011 durchschnittlich 2.24 Prozent, in den Mitgliedsländern der Euro-Zone war sie mit durchschnittlich 1.98 Prozent geringfügig niedriger – ein Beweis für den Erfolg der Europäischen Zentralbank, die ein offizielles Inflationsziel von „nahe, aber unter zwei Prozent“ ausweist, was dem Ziel der Preisstabilität gerecht wird. Auffallend ist die starke Abweichung im Jahre 2009. Hier betrug die Inflationsrate lediglich 0.3 Prozent (Euro-Zone) bzw. 1 Prozent (EU-27). Grund ist die internationale Finanzkrise bzw. deren Nachwirkungen.
Prognosen
Inflation Europa 2023 – 2025
Wie sehen die Vorhersagen für die Entwicklung der Verbraucherpreise in 2023 aus? Die Tabelle 5 zeigt die Prognosen der SMAs.
Tab. 5: Prognose der Survey of Monetary Analysts für die EU-Inflation 2023. Angegeben ist der Median in Prozent. Datenquelle: ecb.europa.eu. Daten angepasst. Erklärung siehe Text weiter unten.
Datum | Inflation [%] |
Q1-2023 | 8,8 |
Q2-2023 | 7,0 |
Q3-2023 | 5,5 |
Q4-2023 | 3,4 |
Der Spitzenwert 2023 liegt bei 8,8% im Januar 2023.
In der Tabelle 5.a. sind die Vorhersagen verschiedener Institute angegeben
Tab. 5a: Prognosen zur Inflationsrate in Europa/Euroraum 2023 – 2025
Organisation | Prognose Datum | Prognose 2023 [%] | Prognose 2024 [%] | Prognose 2025 [%] |
Commerzbank | 13.10.2023 | 5,6 | 2,6 | |
DekaBank | 13.10.2023 | 5,5 | 2,8 | |
Deutsche Bank Research | 04.10.2023 | 5,7 | 2,4 | |
Erste Group | 06.10.2023 | 5,7 | 3,0 | |
Europäische Kommission | 15.11.2023 | 5,6 | 3,2 | 2,2 |
ING | 10.10.2023 | 5,9 | 3,0 | 2,0 |
LBBW | 10.10.2023 | 5,8 | 2,5 | 2,1 |
Die Inflationsprognosen für Europa, basierend auf den Daten verschiedener Banken, zeigen für das Jahr 2023 eine ziemlich konsistente Erwartung. Die Prognosen bewegen sich zwischen 5,5% und 5,9%, was auf eine allgemeine Übereinstimmung hinsichtlich der erwarteten Inflation für dieses Jahr hinweist. Für das Jahr 2024 variieren die Prognosen stärker, mit Werten zwischen 2,4% und 3,0%. Das deutet auf eine erwartete Abschwächung der Inflation im Vergleich zu 2023 hin. Die wenigen verfügbaren Daten für 2025 deuten darauf hin, dass die Inflation in diesem Jahr weiter zurückgehen könnte, wobei die Prognosen zwischen 2,0% und 2,1% liegen.
Ein markanter Trend in den Prognosen ist die erwartete Abnahme der Inflation von 2023 bis 2025. Es ist auch bemerkenswert, dass die Prognosen trotz kleiner Unterschiede insgesamt recht nahe beieinander liegen, was auf eine generelle Übereinkunft der analysierenden Institutionen über den erwarteten wirtschaftlichen Verlauf hindeutet.
2024
In der Tabelle 6 sind die Prognosen für 2024 angegeben
Tab. 6: Prognose der Survey of Monetary Analysts für die EU-Inflation 2024. Angegeben ist der Median in Prozent. Datenquelle: ecb.europa.eu. Daten angepasst. Erklärung siehe Text weiter unten.
Datum | Inflation [%] |
Q1-2024 | 2,0 |
Q2-2024 | 2,0 |
Q3-2024 | 2,0 |
Der EU-Prognostiker gehen von einer durchgehenden EU-Inflation von 2,0% in 2024 aus.
2025
In der Tabelle 7 sind die Prognosen für 2025 angegeben. Im Vergleich zum Vorjahr werden gleichbleibende Verbraucherpreise angenommen
Tab. 7: Prognose der Survey of Monetary Analysts für die EU-Inflation 2025. Angegeben ist der Median in Prozent. Datenquelle: ecb.europa.eu. Daten angepasst. Erklärung siehe Text weiter unten.
Datum | Inflation [%] |
Q1-2025 | 2,0 |
Q2-2025 | 2,0 |
Q3-2025 | 2,0 |
Der EU-Prognostiker gehen von keiner Veränderung der EU-Inflation in 2025 aus.
2026
In der Tabelle 8 sind die Prognosen für 2026 angegeben. Auch in 2026 erwarten die EU-Prognostiker keine Veränderung der Inflation.
Tab. 8: Prognose der Survey of Monetary Analysts für die EU-Inflation 2025. Angegeben ist der Median in Prozent. Datenquelle: ecb.europa.eu. Daten angepasst. Erklärung siehe Text weiter unten.
Datum | Inflation [%] |
Q1-2026 | 2,0 |
Q2-2026 | 2,0 |
Q3-2026 | 2,0 |
Der EU-Prognostiker gehen von einer durchgehenden EU-Inflation von 2,0% in 2024 aus.
Literatur und Quellangaben
Europäische Kommission Prognosen
The ECB Survey of Monetary Analysts (SMA), December 2022, Aggregated Results. Text hier
News
12.01.2023 EZB Umfrage (Quelle: ecb.europa.eu):
„Der anhaltende Anstieg der wahrgenommenen Inflation in den vorangegangenen 12 Monaten kam zum Stillstand, wobei die Medianrate bei 9,9 % blieb. Die Inflationserwartungen blieben deutlich unter der wahrgenommenen Inflationsrate der Vergangenheit, insbesondere im mittelfristigen Horizont von drei Jahren.
The ECB Survey of Monetary Analysts (SMA), December 2022, Aggregated Results
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